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HIFU

Die MRT-gesteuerte hochintensive fokussierte Ultraschalltherapie (MRg HIFU) ist ein neu entwickeltes Verfahren zur interventionellen Neuromodulation und ermöglicht nichtinvasive stereotaktische Eingriffe an Strukturen des Zentralnervensystems. Durch die hochpräzise Bündelung von Ultraschallwellen – die wie bei der konventionellen diagnostischen Sonographie für sich alleine genommen ungefährlich sind – kann Schallenergie in einem definierten Zielpunkt in thermische Energie umgewandelt und zur Gewebeablation verwendet werden. Die MRT-gesteuerte Neuronavigation ist hochpräzise und sorgt dafür, dass Strukturen mit nur wenigen Millimetern Durchmessern gezielt behandelt werden können.

Mit dem Verfahren ist es möglich, diejenigen Areale in der Tiefe des Gehirns auszuschalten, die für den essentiellen Tremor (ET) und den Tremor im Rahmen des Morbus Parkinson (MP) verantwortlich sind. Dafür werden von außen, ohne Operation oder Eröffnung des Schädelknochens, Ablationen im ventromedialen Thalamuskern durchgeführt. Nach den ersten internationalen Studienergebnissen ist davon auszugehen, dass die Kombination aus hochintensivem fokussiertem Ultraschall und MRT-basierter Behandlungssteuerung die Symptome bei essentiellem Tremor langfristig deutlich verbessern können. Die bisherigen weltweit erzielten Ergebnisse sind sehr vielversprechend und die Therapie wurde mittlerweile von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zugelassen. Es ist zukünftig auch zu erwarten, dass durch die gezielte Ablation bestimmter Teile des Pallidums, ähnlich wie bei der tiefen Hirnstimulation auch, motorische Kernsymptome des Morbus Parkinson behandelt werden können.

Eine Verbesserung der Symptome tritt in der Regel sofort ein. Während der Behandlung kann es zu Hitze- und Druckgefühl, Kribbeln der Kopfhaut, Schwindel, Übelkeit und in sehr seltenen Fällen zu Erbrechen, Rückenschmerzen und Angstgefühlen kommen. Nach dem Eingriff ist ein stationärer Aufenthalt von mindestens einer Nacht zur Überwachung im Krankenhaus vorgesehen. Kontraindikationen für die Behandlung sind die allgemeinen Kontraindikationen zur MRT-Bildgebung (z.B. durch nicht MRT-kompatible Implantate) und eine Anamnese mit abnormalen Blutungen oder Gerinnungsstörungen, bzw. Medikation mit Wirkstoffen mit bekannter Erhöhung des Blutungsrisikos und Unmöglichkeit oder fehlende Bereitschaft zum Stillliegen während der Behandlung. Ein anhand von vorab angefertigten CT-Aufnahmen berechnetes Schädeldichte-Verhältnis von 0,45 (±0.05) oder weniger ist Voraussetzung für die Anwendung von intrakraniellem MRg HIFU. Die Dauer der Behandlung beträgt ungefähr 5 Stunden.

Am Universitätsklinikum Bonn werden bereits seit mehreren Jahren und deutschlandweit erstmalig MRg HIFU Behandlungen des Gehirns zur Symptomlinderung bei essentiellem Tremor und zur Tremorreduktion im Rahmen der Parkinson’schen durchgeführt. Ein hochspezialisiertes interdisziplinäres Team bestehend aus Neuroradiologen, Neurologen und Neurochirurgen kümmert sich um die betroffenen Patienten. Die Neurologische Klinik bringt ihre besondere klinische und wissenschaftliche Expertise auf dem Gebiet der Bewegungsstörungen ein und die Klinik für Neurochirurgie ihre speziellen klinischen und wissenschaftlichen Kenntnisse mit dem Bereich neurochirurgische Stereotaxie/Funktionelle Neurochirurgie.

Die Arbeitsgruppe HIFU kooperiert auf nationaler und internationaler Ebene mit führenden klinischen und wissenschaftlichen Zentren zur Evaluation und weiteren klinischen Translation der MRg HIFU Therapie des Gehirns.

PD Dr. med. Carsten Schmeel

apl. Oberarzt
Facharzt für Radiologie

Tel.: +49 228 287-16505
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